Vor dem Sturm

Ein immersiver Prolog

Im Nachkriegswinter 1946 wird bei tobender See ein blinder Junge geboren. Als er zehn Jahre alt ist, hört er eine Folge der Radiosendung „Lebendige Vergangenheit“. Während er seine Holzeisenbahn um den Esstisch zieht, wird über eine Konferenz berichtet – in Wannsee. Und es fällt der Name eines Ortes: Auschwitz.

Ausgestattet mit einer schwarzen Augenbinde tauchen die Besucher*innen ins Nichts. Jemand setzt ihnen Kopfhörer auf. Vor dem inneren Auge verschwimmt der reale Raum mit dem akustischen. Die Haut spürt Wind und Wärme. Die Wellen der Nordsee prallen aufs Ohr, tragen die Besucher*innen auf eine einsame Hallig. Dort begegnen sie einem blinden Richter, der einst ein kleiner Junge war mit einer Holzeisenbahn. Gemeinsam treffen sie auf eine unbewältigte Vergangenheit, die wie ein Damoklesschwert über uns hängt. Das Holz knistert im Kamin und die Zeit bleibt stehen, während die Stille zerfließt.

Diese Produktion basiert auf Interviews mit blinden Richter*innen und ist barrierefrei für blinde und sehbeeinträchtigte Menschen sowie mobilitätsbeeinträchtigte Personen.

Dauer: ca. 80 Minuten

Eine Koproduktion mit dem BEST-OFF-Festival und dem Lessingfestival Wolfenbüttel.
In Kooperation mit den KunstFestSpielen Herrenhausen.
Gefördert von der Stiftung Niedersachsen, dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz und dem Kulturbüro der Stadt Wolfenbüttel.

Konzept & Regie:
Marie-Luise Krüger & Christian Weiß
Text: Marie-Luise Krüger
Dramaturgie: Christian Weiß
Musik & Sounddesign: Antimo Sorgente
Sound & Video: André Elbeshausen
Bühne: Max Jeromin
Performer*innen: Tabea Below (2022/2023), Tim Ingwersen, Mona Kyas (2020/2021), Nele Rennert, Jakob Stühff

Fotos: André Elbeshausen, Irving Villegas, Christian Weiß

Und hier noch ein bisschen Material zur Produktion:

Beitrag von Agnes Bührig für NDR Kultur am 28.09.2020.

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