Nach dem Sturm

Eine Tanzperformance mit Kopfhörer

In einer Zeit, in der die Zustimmungswerte zur Demokratie immer weiter sinken, erzählen wir eine fast vergessene Geschichte. Es ist die Geschichte der ersten „Stürmung“ einer Stasi-Zentrale am 4. Dezember 1989 in Erfurt. Über Tage hinweg rauchen die Schornsteine auf dem Dach der Bezirksverwaltung am Domplatz. Die Staatssicherheit verbrennt Beweismaterial. Es sind vor allem fünf Frauen, die einschreiten. Binnen weniger Stunden organisieren sie eine Menschenkette um das Gebäude in der Andreasstraße. Und dann gehen sie rein. Sie besetzen das Gebäude, versiegeln die Räume, um die Akten zu sichern und sitzen Tag und Nacht vor den verschlossenen Türen. Dadurch ermöglichen sie erst, dass eine Aufarbeitung später überhaupt stattfinden kann. Heute nennen wir es Zivilcourage. Aber wer sich in so eine Situation hineinbegibt, weiß, was es heißt, die eigene Furcht zu überwinden. Es war ein Meilenstein der Friedlichen Revolution.
In der Weite eines leeren Ladengeschäftes trifft das Publikum auf zwei Tänzerinnen. Es verfolgt die unglaubliche Begegnung zwischen Bürgerrechtsaktivistin und Stasi-Offizier auf den Trümmern eines Systems. Es ist ein intimes Kammerspiel um die Frage, woher man weiß, was das Richtige ist und wann der Moment gekommen ist, genau dieses zu tun.
 

Tanz: Lisa Haucke, Alina Jaggi
Inszenierung: Christian Weiß
Choreografische Mitarbeit: Verena Wilhelm
Bühne & Kostüm: Andrea Jensen
Musik & Sounddesign: Antimo Sorgente
Video & Programmierung: Lukas Harris
Produktionsleitung: Katharina Binder

12. Juni 2024, 20 Uhr (Premiere)
20.-22. Juni – jeweils 20 Uhr
23. Juni – 18 Uhr
25.-29. Juni – jeweils 20 Uhr
Galeria-Kaufhof-Gebäude, Bohlweg, Mitarbeiter*innen-Zugang, Ölschlägern

Diese Produktion ist barrierefrei für mobilitätsbeeinträchtigte Personen.

Eine Produktion von xweiss-theater.formen. Mit freundlicher Unterstützung der Volksbank BraWo. Gefördert vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, der Stiftung Niedersachsen, vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Braunschweigischen Stiftung und der Stadt Braunschweig – Kulturinstitut.

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